Hochwasser- und Starkregenvorsorgekonzept VG Enkenbach-Alsenborn

Starkregen stellt ein schwer kalkulierbares Überschwemmungsrisiko dar, da er plötzlich und meist ohne Vorwarnzeit auftritt. Die dabei entstehenden Sturzfluten entwickeln extreme Strömungskräfte und reißen vieles auf ihrem Fließweg mit. Es kommt zur Erosion von Bodenmaterial in den Hanglagen, das als Schlamm in den Straßen, Grundstücken oder gar Gebäuden zurückbleibt. Von den Sturzfluten werden lose Gegenstände wie Äste, Heuballen, Brennholz, Garteninventar bis hin zu Autos mitgerissen. Das Treibgut verstopft Verrohrungen und Brücken und führt durch Anprall zur Zerstörung von Gebäuden und Infrastruktur.

Fußgänger und Radfahrer unterschätzen häufig die Strömungsgeschwindigkeiten und werden von den Fluten mitgerissen. Auch geöffnete Kanalschächte stellen eine Gefahr dar, insbesondere in der Phase nach dem Regenereignis, wenn oberflächliches Wasser durch die Kanäle wieder abläuft.

Dringt das Wasser in Keller und Wohnungen ein, können Menschenleben ebenso wie Hausrat und Gebäudetechnik gefährdet sein. Insbesondere durch zerstörte Heizöltanks oder andere wassergefährdende Stoffe kommt es zu erheblichen Schäden an der Umwelt und den betroffenen Immobilien. Wenn derartige Gefahren unterschätzt werden und keine Vorsorge getroffen wurde, kann dies zu hohen Schäden führen.

Was ist das Hochwasser- und Starkregenvorsorgekonzept?

Hochwasser und Starkregen lassen sich nicht vermeiden, aber man kann sich darauf vorbereiten! Ziel des Hochwasservorsorgekonzeptes, das mit Förderung durch das Land Rheinland-Pfalz und Unterstützung eines Ingenieurbüros erarbeitet wird, ist die gemeinsame Entwickeln von Maßnahmen der Hochwasservorsorge, die geeignet sind Schäden zu reduzieren oder zu verhindern. Das Hochwasservorsorgekonzept soll allen Betroffenen helfen, das örtliche Risiko bei Starkregen einzuschätzen. Es soll Handlungsoptionen aufzeigen, um sich besser auf Starkregen und Hochwasser vorbereiten zu können.

Bürgerbeteiligung

Bereits in der Vergangenheit traten in der Verbandsgemeinde Enkenbach-Alsenborn Starkregen- und Hochwasserereignisse auf, die Schäden an privaten und öffentlichen Gebäuden, aber auch an Infrastruktur zur Folge hatten. Die Erfahrungen der Anwohner der einzelnen Gemeinden bilden eine wichtige Grundlage zur Erarbeitung eines örtlichen Hochwasservorsorgekonzeptes. Dazu findet jeweils vor Ort ein erster Workshop statt, in dem die Betroffenen auf kritische Punkte hinweisen und ggf. vorhandene Ideen zur Verbesserung der Situation einbringen können. Vom Ingenieurbüro werden die Vorschläge geprüft und auch weitere Maßnahmen für die kritischen Punkte erarbeitet. Die Ergebnisse werden dann in einem zweiten Bürgerworkshop den Bürgerinnen und Bürgern vorgestellt.