Neues Immaterielles Kulturerbe stärkt Profil der Pfalz – Sieben Auszeichnungen machen Kulturlandschaft erlebbar

Historische Geißbockversteigerung Deidesheim


Seit 1534 wird am Pfingstdienstag ein Geißbock von Lambrecht nach Deidesheim überführt – ursprünglich als symbolischer Zins für ein mittelalterliches Weiderecht. Aus dieser historischen Wurzel hat sich ein farbenfrohes Fest entwickelt, das jedes Jahr zahlreiche Besucherinnen und Besucher anzieht und tief im regionalen Selbstverständnis verankert ist. Die Historische Geißbockversteigerung wird heute von Wanderungen, Musik, Tanz und geselligem Miteinander begleitet. Bis zu 500 Menschen nehmen an den Feierlichkeiten teil, die an der Stadtgrenze von Deidesheim mit einer feierlichen Begrüßung beginnen. Höhepunkte sind das traditionelle „Stadtgericht“, bei dem der Geißbock begutachtet wird, sowie seine anschließende Versteigerung. Alle fünf Jahre wird zusätzlich das Geißbock-Festspiel in Lambrecht aufgeführt, das die Geschichte der jahrhundertealten Tradition szenisch zum Leben erweckt. Interessierte können sich als Darstellende, Musizierende oder Helfende einbringen und so aktiv zur Bewahrung dieses lebendigen Brauchs beitragen. 2025 erfährt der Brauch besondere Anerkennung: Die Historische Geißbockversteigerung wurde offiziell in das Bundesweite Verzeichnis des Immateriellen Kulturerbes aufgenommen – eine Auszeichnung, die seine kulturelle Bedeutung weit über die Region hinaus würdigt.