Geschichte der Ortsgemeinde Frankenstein

Geschichte der Ortsgemeinde Frankenstein

Mit Helenger von Frankenstein taucht der Name 1146 erstmals aus dem Dunkel der Geschichte auf. Der Frankenstein ist zuerst Wachturm, errichtet an der Südwestgrenze der riesigen Wälder des Klosters Limburg. Die von Frankenstein tragen den Turm, der zur Burg ausgebaut wird, zu Afterlehen. Von den Grafen von Leiningen werden 1251 die Grenzen der Vogtei beschrieben, und 1304 bezeugen Abt und Konvent des Klosters, dass dieser Bezirk Eigentum der Abtei ist. Im Laufe des folgenden Jahrhunderts werden die Burg Frankenstein und die mittlerweile im Tal darunter entstandene kleine Siedlung als Lehen der Abtei Limburg an verschiedene Linien der Grafen von Leiningen ausgegeben. 1416 wird die Herrschaft Frankenstein verkauft ...

... und erhält dadurch drei Herren: Leiningen-Hardenburg, Nassau-Saarbrücken und die Ritter Steb von Inseltheim, an deren Stelle die von Wallbrunn treten, zu je einem Drittel. Im gleichen Jahr errichten die neuen Herren unterhalb der Burg eine Zollstätte, die erst anfangs des 17. Jahrhunderts eingeht. Leiningen-Hardenburg besitzt unterhalb der Burg einen Wirtschaftshof, der an Pächter ausgegeben wird.

Nachdem das Kloster Limburg 1574 durch den Kurfürsten von der Pfalz aufgehoben worden ist, wird dieser Lehensherr auch über die Herrschaft von Frankenstein. Im späten 16. Jahrhundert lassen sich hier einige Wiedertäufer nieder. Um 1616-1618 wohnen etwa dreißig Familien und Einzelpersonen in Frankenstein, hochgerechnet etwa 110 Einwohner insgesamt. Etwa zwanzig von ihnen zahlen Harzofenzins, d. h. sie betreiben Harzöfen und entrichten dafür der Herrschaft einen Zins. Die Waldnutzung bietet auch in den folgenden Jahrhunderten eine große Verdienstmöglichkeit, denn es steht nur wenig Ackerfeld zur Verfügung, das zum Teil durch Anlage von Terrassen an den Berghängen gewonnen wird.

Um 1706 geht das nassauische Drittel an die Kurpfalz über. In der Folgezeit werden mit Zustimmung des kurpfälzischen Oberamts Lautem auf der linken Seite des Hochspeyerbaches Häuser gebaut und Äcker und Gärten angelegt. Die wirtschaftliche Entwicklung des Dorfes im 19. Jahrhundert zeigt Parallelen zu der von Hochspeyer auf. Die Burg ist als imposante Ruine heute noch sehenswert.

Frankenstein ist die Heimat des Speyerer Bischofs Ludwig Sebastian (18261943), der seiner Heimatgemeinde 1932 eine eigene katholische Kirche stiftete. Ein weiterer berühmter Franken-steiner war der Goldschmied und Ziseleur Philipp Oberle, der 1904 an die Kunstgewerbeschule Straßburg berufen wurde. Viele seiner Arbeiten erhielten Auszeichnungen. Erwähnung verdient auch der Essayist Heinz Michel,  (1903-1972).

Zu Frankenstein zählt der Ortsteil Diemerstein, der seinen Namen von der Burg ableitet, die heute als Ruine über den Häusern aufragt. Die Burg Diemerstein wurde anfangs des 13. Jahrhunderts errichtet, als ein adeliges Geschlecht, das sich nach ihr nannte, eine eigene kleine Herrschaft gründete, zu der auch Fischbach gehörte. 1618 kauft Kurfürst Friedrich V. von der Pfalz die Herrschaft Diemer-stein für seinen Bruder Ludwig Philipp, den Begründer der jüngeren Linie Pfalz - Simmern. Ab 1699 ist die Herrschaft bis zum Ende des Alten Reiches Bestandteil der 1707 von Kaiser Joseph 1. verfügten Grafschaft Wartenberg. Während der ,Franzosenzeit" von 1792 bis 1814 zählt Diemerstein mit Frankenstein zur Mairie (Bürgermeisterei) Hochspeyer.

Unterhalb der Burgruine errichtet sich Paul von Denis, der Er-bauer der Ludwigsbahn, 1845-49 eine Villa im klassizistischen Stil.

Der Klafterthalerhof, ein ursprünglich bäuerliches Anwesen innerhalb der Herrschaft Diemerstein, im 18. Jahrhundert erbaut, wurde 1822 der Gemeinde Frankenstein zugeschlagen. Villa Denis (Link: Pfalz bewegt) oder Technische Universität Kaiserslautern