Die konstituierende Sitzung der Verbandsgemeindevertretung der Verbandsgemeinde Enkenbach-Alsenborn

Die konstituierende Sitzung der Verbandsgemeindevertretung der Verbandsgemeinde Enkenbach-Alsenborn

Karl Ruby zum Bürgermeister der Verbandsgemeinde gewählt

Durch das „13. Landesgesetz über die Verwaltungsvereinfachung im Lande Rheinland-Pfalz“ wurde am 22. April 1972 die Verbandsgemeinde Enkenbach-Alsenborn aus den Gemeinden Enkenbach-Alsenborn, Mehlingen (mit dem Gemeindeteil Baalborn), Neuhemsbach und Sembach neu gebildet. Enkenbach-Alsenborn wurde als Sitz der Verbandsgemeindeverwaltung bestimmt.

Die Verbandsgemeindevertretung der Verbandsgemeinde Enkenbach-Alsenborn wurde zur

konstituierenden Sitzung am 18. Mai 1972 ins Sängerheim des Gesangvereins Enkenbach eingeladen.

Nach der Verpflichtung der Ratsmitglieder und der Bestellung von Mitgliedern der Vertretung zur Unterzeichnung der Sitzungsniederschriften erstattete der – mit Verfügung des Landratsamtes Kaiserslautern vom 03. März 1972 – Beauftragte Karl Ruby einen Bericht über die bevorstehenden Maßnahmen zum Aufbau der Verbandsgemeindeverwaltung. Das vorhandene Verwaltungspersonal (22 Bedienstete und 3 Auszubildende) reiche fast aus, um den vom Rechnungshof Rheinland-Pfalz ermittelten Personalbedarf von 28 Bediensteten zu erfüllen und

eine geordnete Verwaltung aufbauen zu können.

Für die Unterbringung der Verwaltung sei für eine entsprechende Übergangszeit folgende

Regelung vorgesehen:

1. Anmietung des Schulhauses in Enkenbach-Alsenborn 1 in der „Hochspeyerer Straße“ zur
Unterbringung der Zentralverwaltung (Abteilung I), Bauverwaltung (Abteilung IV) und der
Finanzverwaltung (Abteilung V),
2. Anmietung des bisherigen Verwaltungsgebäudes in Enkenbach-Alsenborn 1 in der „Hauptstraße“
zur Unterbringung der Ordnungs-, Schul- und Sozialverwaltung sowie des Standesamtes
(Abteilung II/III).

An weiteren – bereits vorbereiteten – Aufgaben innerhalb der Verbandsgemeinde sei der Bau der Hauptschule herauszuheben, erklärte Karl Ruby und informierte die Ratsmitglieder abschließend über die Höhe der voraussichtlichen Baukosten.

Danach wurde einstimmig beschlossen, für die Wahlperiode 1972 - 1974 nur einen Verbandsbeigeordneten

zu wählen. In geheimer Wahl wurde das Verbandsgemeinderatsmitglied Otto Bold mit 19 Stimmen – bei einer Gegenstimme und drei Stimmenthaltungen – zum 1. Verbandsbeigeordneten gewählt.

Die Amtszeit des Verbandsbürgermeisters wurde auf 10 Jahre und seine Besoldung nach Besoldungsgruppe A 14 festgesetzt.

Unter Vorsitz des 1. Verbandsbeigeordneten Otto Bold wählte die Verbandsgemeindevertretung mit 19 Stimmen – bei einer Gegenstimme und drei Stimmenthaltungen – den bisherigen hauptamtlichen Bürgermeister

der Gemeinde Mehlingen – Karl Ruby – zum Verbandsbürgermeister.


Verbandsbürgermeister Karl Ruby dankte der Verbandsgemeindevertretung für das ihm entgegengebrachte Vertrauen und machte u.a. folgende Ausführungen:


„Meine Damen und Herren! Verehrte Bürger und Ratsmitglieder!

Ich bin mir der Bürde des Amtes als Verbandsbürgermeister bewusst, denn ich kenne die Probleme der Kommunalverwaltung, einer Verwaltung am Pulsschlag der Bevölkerung nun schon seit mehr als 35 Jahren, war ich doch in dieser langen Zeit ununterbrochen damit konfrontiert.

Ich bin mir bewusst, dass das Amt hohe Anforderungen an mich stellt, denn der erste Verbandsbürgermeister hat sehr schwierige Aufgaben zum Aufbau der Verbandsgemeinde und deren Verwaltung zu bewältigen. Es sind entscheidende Grundlagen für die spätere Entwicklung des Gebietes der Verbandsgemeinde zu schaffen. Es wäre falsch von mir, wollte ich jetzt schon Stellung nehmen und voreilig Prioritäten setzen, zu den einzelnen Aufgaben in der  Verbandsgemeinde und Versprechungen abgeben, über die künftige Gestaltung dieses Verbandsraumes, dazu ist noch alles zu neu und bedarf der reichlichen Überlegung der einzelnen Entscheidungen. 

Eines jedoch darf ich versichern, wir werden bestrebt sein in unserem Verbandsraum eine leistungsfähige zum Nutzen der Bürger ausgerichtete Verbandsgemeindeverwaltung aufzubauen,

das bereits begonnene große Werk des Baues der Verbandsschule zum Nutzen unserer Kinder zu vollenden, den Gemeinden jedwede Unterstützung, soweit dies gewünscht wird, zuteilwerden zu lassen. Und hierzu ist die Verbandsgemeindevertretung aufgerufen, dem Verbandsbürgermeister, dem Beigeordneten und der Verwaltung die dazu erforderliche Unterstützung und Aufgeschlossenheit zu gewähren, um in Gemeinsamkeit die Probleme zu lösen und den neu geschaffenen Verbandsraum fortzuentwickeln. Die Verbandsgemeinde Enkenbach-Alsenborn mit den Gemeinden Enkenbach-Alsenborn, Mehlingen, Neuhemsbach und Sembach ist in ihrer Struktur und auch aus der Leistungsfähigkeit heraus, hierzu durchaus in der Lage.

Wenn ich nun meine Arbeit als Leiter unserer Verbandsgemeinde aufnehme, dann will ich zu jeder Zeit ehrlich bemüht und bestrebt sein, mit ganzer Kraft unseren Gemeinden zu dienen. 

Möge es mir vergönnt sein, den neuen Weg zum Aufbau der Verbandsgemeinde in Gemeinschaft viele Jahre mit Ihnen zu gehen. In unser aller Bestreben und über all der Arbeit die mich und Euch erwartet, soll als Richtschnur und Verpflichtung stets das Eine stehen:

„Das Wohl unserer Gemeinden und ihrer Bürger“.