Orange the world

Die UN-Kampagne „Orange The World“ macht seit 1991 auf Gewalt aufmerksam: vom Internationalen Tag zur Beendigung der Gewalt gegen Frauen am 25. November bis zum 10. Dezember, dem Tag der Menschenrechte, dauert diese Aktion an. Schockierende Zahlen über Gewalt an Frauen und Mädchen gingen in diesem Zusammenhang in der letzten Woche bereits durch die Presse. Alle 10 Minuten kommt weltweit eine Frau oder ein Mädchen gewaltsam zu Tode! Das sind 137 Frauen pro Tag. Nach UN Angaben sind im vergangenen Jahr etwa 83.000 Frauen gezielt umgebracht worden und in rund 60 % der Fälle sei der Täter ein Familienmitglied oder Lebenspartner gewesen!

In Deutschland starben im vergangenen Jahr nach aktuellen Zahlen aus dem Bundesministerium 308 Frauen und Mädchen infolge von Gewalttaten. In 191 Fällen handelte es sich beim Täter demnach um den Partner, Ex-Partner oder ein Familienmitglied. Häusliche Gewalt hat auch im vergangenen Jahr zugenommen. Unter den fast 266.000 Opfern von häuslicher Gewalt waren die meisten Mädchen und Frauen. Daher ist es umso wichtiger ein Zeichen zu setzen und auf diese Tatsachen hinzuweisen.

Die Verbandsgemeinde Enkenbach-Alsenborn hisst aus diesem Grund für 16 Tage die Flagge der UN-Kampagne: „Stopp Gewalt gegen Frauen“. Die Gleichstellungsbeauftragte der Verbandsgemeinde Enkenbach-Alsenborn Susanne Busch-Wagner und ihre Stellvertreterin Birgit Roth hissten am Morgen des 25. November die Fahne. Gleiches geschah in Hochspeyer vor dem Verwaltungsgebäude am darauffolgenden Tag mit einigen Mitarbeiterinnen der Verwaltung. In Anlehnung an die Orange Days wurde, für die Beschäftigten, die Möglichkeit geboten eine Schulung mit dem Thema „Frauen stärken – Sicherer Umgang mit Grenzüberschreitungen und herausfordernden Situationen“ zu besuchen.


Der engagierte Gleichstellungsbeirat der Verbandsgemeinde Enkenbach-Alsenborn hat sich für seine Veranstaltung im Rahmen der Orange Days einen ganz besonderen Film ausgesucht, der auf dem Münchner Filmfest gleich zweifach ausgezeichnet wurde und einen wahren Fall aus dem Jahr 1962 mit einer herausragenden jungen Schauspielerin thematisiert.





Karla

Mit Paragraf 176 ist die 12-jährige Karla sehr vertraut. Es ist dieser Paragraf, den sie Wort für Wort zitiert, als sie 1962 das Polizeirevier betritt und einen Richter zu sprechen verlangt. Sie möchte Anzeige gegen ihren eigenen Vater erstatten. Das Mädchen ist stark und entschieden in all ihren Handlungen, so auch darin, bei der Schilderung des Tatherganges zu schweigen, wann immer es ihrer Würde zu schaden droht. Ohne genaue Dokumentation aber kann es kein Strafurteil geben. Wieder und wieder sieht sie sich mit der Forderung konfrontiert, alles ganz genau zu schildern. Das aber verkraftet sie nicht. Dank der Vermittlung u.a. der Sekretärin des Richters wird ein Kompromiss gefunden: Wann immer Karla nicht weiterzusprechen vermag, schlägt sie eine Stimmgabel an und setzt hernach an anderer Stelle fort. Es ist viel, was das Mädchen während des Gerichtsprozesses lernen muss, aber auch der Richter zieht eine Lehre aus diesem so besonderen Fall, der zu einem Plädoyer für Menschlichkeit wird …

Deutschland 2025; Regie: C. Tournatzés; D: Elise Krieps, Rainer Bock, Imogen Kogge, Torben Liebrecht; 104 Min.; frei ab 12

 



Veranstaltungsbeginn: 19.00 Uhr                                                               

Einlass: 18.00 Uhr

Eintrittspreis: 10,- € (inkl. Brezel & Sekt; Zehnerkarten gelten nicht).

Vorverkauf / Reservierungen unter provinz.film-kunst-kino.de, 0631/3605780 oder info@provinz80.de.

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